Behandlung mit Blutegeln

Die Geschichte der Blutegelbehandlung ist lang. Sie begann vor über 3000 Jahren und hat sich bis heute als fester Bestandteil der Medizin gehalten und weiter etabliert.

Es gibt ca 600 Blutegelarten, von denen allerdings nur einige wenige zu medizinischen Zwecken genutzt werden.

Die Blutegel saugen sich besonders auf gut durchbluteter und/oder erwärmter Haut mit ihren drei zahnbesetzten Kiefern fest. Sie beißen sich dann durch die Haut und geben dabei Speichel in die entstandene Wunde. Die Wirkstoffe werden besonders innerhalb der ersten 30 Minuten der Behandlung abgegeben.

Wirkung des Speichels

Der Blutegel benötigt meist 30 – 60 Minuten, um satt zu sein. In extremen Fällen kann es auch bis zu 3-4 Stunden dauern. Dann fällt er von alleine ab.

Danach kommt es zu einer erwünschten Nachblutung, die bis zu 36 Stunden andauern kann. Daher ist eine Nachsorge der Wunde mit Begutachtung der Wunde und Verbandswechsel in der Praxis notwendig.

Medizinische Blutegel unterliegen einer streng kontrollierten Aufzucht unter standardisierten Hygiene-und Qualitätsaspekten und gelten als „Fertigarzneimittel“.

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Es existiert nun eine große Anzahl von Erkrankungen, bei denen diese sensiblen Tierchen mit Erfolg eingesetzt werden können:

• schmerzreduzierend (lokal)
• lokal entzündungshemmend
• bakterizid
• lymphstrombeschleunigend
• immunisierend
• blutverdünnend (systemisch)
• gerinnungshemmend (systemisch)
• kreislaufschonender Aderlaß

Orthopädie / Chirurgie:
• Arthrosen (Gelenkabnutzung), z B Kniegelenk, Hüftgelenk, Daumengrundgelenk
• Baker-Cyste (Kniegelenk)
• Arthritis (Gelenkentzündung)
• ISG-Arthrose
• Ischialgie
• Rhizarthrose
• Gicht
• Wirbelsäulensyndrom, bes. chronische untere Rückenschmerzen (LWS-Syndrom), HWS-Syndrom
• Myogelosen, Muskelverspannungen, Muskelverhärtungen
• Achillessehnenbeschwerden
• Schleimbeutelentzündung
• Tennisarm / Golferarm
• Schulter-Arm-Syndrom
• Fibromyalgie
• Karpaltunnelsyndrom
• Patellarspitzensyndrom
• Rheumatische Erkrankungen
• Entzündliche Schwellung
• Sprunggelenkdistorsion
• Sehnenscheidenentzündung
• Fersensporn
• Hallux valgus,
• Bluterguss (Hämatom)
• Verstauchungen, Zerrungen
• Unterstützung bei der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie

Gefäßerkrankungen:
• Arterielle Verschlußkrankheit
• Durchblutungsstörung
• Durchblutungsstörungen der Augen
• Thrombose
• Venenentzündung
• Krampfadern - auch nach einer Operation, um eine Rezidivbildung zu hemmen
• Unterschenkelgeschwür (offenes Bein)
• Hämorrhoiden
• Chronische venöse Insuffizienz

Hauterkrankungen:
• Abszeß
• Furunkel
• Hämatom
• Hämangiom
• Herpes zoster (Gürtelrose)
• Wundheilungsstörung
• Cyste
• Nagelbettentzündung
• Akne

Neurologie:
• Migräne
• Kopfschmerzen
• Neuropathia vestibularis
• Schmerzsyndrom
• Trigeminusneuralgie
• Hirndurchblutungsstörungen

HNO
• Tinnitus
• Hörsturz
• Nasennebenhöhlenentzündung
• Schwindel
• Mittelohrentzündung

Weibliche Urogenitalerkrankung:
• Adnexitis (Unterleibsentzündung)
• Blasenentzündung, (besonders immer wiederkehrend)
• Entzündung der Brustdrüse
• Dysmenorrhoe (schmerzhafte Menstruation)
• Amenorrhoe (ausbleibende Menstruation)
• Prämenstruelles Syndrom (Schmerzen in den Brüsten/Unterbauch vor der Menstruation)
• Wechseljahresbeschwerden

Urologie:
• akute und chronische Prostataentzündung
• Akute und chronische Blasenentzündung
• Erektile Dysfunktion
• Kinderwunsch
• Hodenentzündung
• Häufiger Harndrang
• Harninkontinenz
• Prostataadenom mit Restharnbildung
• Blasenentleerungsstörung

Herz-Kreislauf:
• Bluthochdruck
• Koronare Herzerkrankung / Angina pectoris
• Z.n. Herzinfarkt

Augenerkrankungen:
• Durchblutungsstörungen der Augen
• Glaukom
• Entzündliche Augenerkrankungen

Allgemein
• Stoffwechselstörungen (Hämochromatose)
• Postoperative Schmerzen durch Narben, Lymphstau, beginnendem Morbus Sudeck
• Polyglobulie / Polycythemie vera
 
Baucherkrankungen:
• Krankheiten der Leber
• Morbus Crohn
• Gallenblasenentzündung
• Unterstützung bei der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie

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